ADHS / ADS - Aufmerksamkeitsstörung
Es gibt zwei Hauptformen von Aufmerksamkeitsstörungen:
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung): Kinder mit ADHS sind oft sehr unruhig, ständig in Bewegung und haben Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne Hyperaktivität): Diese Kinder wirken oft verträumt, schweifen mit ihren Gedanken ab und sind in Gedanken oft woanders.
Beide Verhaltensweisen können für das Umfeld belastend sein. ADHS-Kinder gelten als zappelig und laut, ADS-Kinder erscheinen oft abwesend. Häufige Wutausbrüche können zusätzlich Familie, Schule und Freundschaften belasten. Doch auch die Kinder selbst leiden, da sie sich oft nicht kontrollieren können und Reize schwer verarbeiten.
Typische Herausforderungen bei ADHS/ADS:
Spontane Wutanfälle: Besonders bei Frust, z.B. bei schulischen Anforderungen.
Gefühl der Ausgrenzung: Sie empfinden Reaktionen von anderen oft als ungerecht und fühlen sich unverstanden.
Geringes Selbstvertrauen: Aufgrund häufiger Kritik suchen sie verstärkt nach Anerkennung, oft auf ungünstige Weise.
Was hilft?
Eine kinder- und jugendpsychiatrische Abklärung ist meist sinnvoll. Ein vielseitiges Behandlungskonzept hat sich bewährt:
Elternberatung: Eltern erhalten Unterstützung, um ihr Kind besser zu verstehen und angemessen zu reagieren.
Psychotherapie: Hilft dem Kind, seine Gefühle und Verhaltensweisen besser zu steuern.
Medikamentöse Behandlung: Kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
Pädagogische und psychosoziale Hilfen: Unterstützung in Schule und Alltag.
Angebote der Beratungsstelle:
Frühe Unterstützung: Schon im Kindergarten kann durch Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehern viel bewirkt werden.
Eltern- und Familienberatung: In Gesprächen lernen Eltern, die Gefühle und Verhaltensweisen ihres Kindes besser zu verstehen und Konflikte zu entschärfen.
Alltagshilfe: Eltern lernen, souveräner mit schwierigen Situationen umzugehen und nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
Therapie für Jugendliche: Jugendliche lernen, ihre Symptome wie Impulsivität oder Vermeidungsverhalten besser zu kontrollieren.
Gemeinsam Lösungen finden:
Mit Geduld und kontinuierlicher Unterstützung kann der Teufelskreis aus Vorwürfen und Enttäuschungen durchbrochen werden. Eltern können ihr Kind besser verstehen, und Kinder gewinnen neues Vertrauen in sich selbst.
Infobroschüre von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie hier.
(letzte Aktualisierung Januar 2024)