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Probleme in der Ausbildung - Ausbildungsabbruch

Der Wechsel von der Schule ins Berufsleben ist eine große Herausforderung. Mit dem Beginn der Ausbildung stehen Jugendliche vor vielen neuen Aufgaben, die sie größtenteils selbstständig bewältigen sollen. Dennoch ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder in dieser Phase aufmerksam begleiten, ohne sie zu bevormunden.

Probleme in der Ausbildung erkennen

In der Ausbildung kann es zu Schwierigkeiten kommen – immerhin bricht etwa jeder fünfte Jugendliche seine Ausbildung ab. Hier sind ein gutes Gespür und frühzeitige Gespräche wichtig.

Anzeichen für Probleme

Eltern können mögliche Schwierigkeiten oft an Veränderungen im Verhalten ihres Kindes erkennen:

  • Häufige Niedergeschlagenheit, Aggression oder sinkende Motivation

  • Gereiztheit gegenüber Themen wie der Ausbildungsstelle oder der Berufsschule

  • Vermehrtes Ausweichen in Freizeitaktivitäten, statt sich mit der Ausbildung zu befassen

Diese Verhaltensänderungen sollten Eltern dazu nutzen, das Gespräch mit ihrem Kind zu suchen. Dabei ist es wichtig, die Ursachen zu ergründen: Welche Probleme belasten das Kind? Gibt es Konflikte oder Überforderungen? Wo ist Unterstützung nötig?

Gesprächsführung

  • Keine Vorwürfe oder Drohungen aussprechen

  • Stattdessen Verständnis zeigen und Motivation aufbauen

  • Interesse am Alltag und den Herausforderungen in der Ausbildung signalisieren

Oft empfinden Jugendliche Konflikte viel belastender, als es tatsächlich notwendig ist. Durch offene Gespräche können Eltern dazu beitragen, Lösungen zu finden, bevor eine Kündigung der Ausbildungsstelle überhaupt in Betracht gezogen werden muss.

Häufige Ursachen für Ausbildungsprobleme

Probleme in der Ausbildung können viele Gründe haben, die sich oft überschneiden. Es ist wichtig, dass das Kind die Ursachen klar identifiziert, um gezielt daran arbeiten zu können.

Betriebliche Gründe

  • Konflikte mit dem Ausbilder oder anderen Azubis

  • Schlechte Vermittlung der Ausbildungsinhalte

  • Ausbildungsfremde Arbeiten oder unangemessene Aufgaben

  • Über- oder Unterforderung durch die Arbeitsanforderungen

Persönliche Gründe

  • Gesundheitliche Probleme oder eine Schwangerschaft

  • Private Belastungen wie Beziehungsprobleme

  • Schwierigkeiten, alte Freundschaften aufgrund der Arbeitszeiten zu pflegen

  • Fehlende Motivation durch unrealistische Erwartungen an den Beruf oder schlechte Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

In den meisten Fällen sind mehrere Faktoren gleichzeitig für die Probleme verantwortlich.

Lösungswege bei Problemen

Erste Schritte

Ihr Kind sollte frühzeitig den Ausbilder oder zuständige Ansprechpartner im Betrieb ansprechen. Eine ruhige und sachliche Klärung kann helfen, Konflikte zu lösen oder Missverständnisse auszuräumen.

Externe Unterstützung

Falls die Probleme nicht intern geklärt werden können, gibt es externe Ansprechpartner:

  • Ausbildungsberater der zuständigen Kammer (z. B. IHK, Handwerkskammer) helfen bei Konfliktlösungen und klären rechtliche Fragen.

  • Berufsschulen bieten Beratungslehrer und Sozialpädagogen, die bei schulischen und persönlichen Schwierigkeiten Unterstützung leisten.

Was tun, wenn ein Abbruch unvermeidbar ist?

1. Probleme genau prüfen

Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird, sollte geprüft werden, ob das Problem wirklich unlösbar ist. Ein Ausbildungsabbruch sollte immer der letzte Ausweg sein.

2. Berufliche Alternativen klären

Wenn der Abbruch unausweichlich ist, ist eine sorgfältige Planung der nächsten Schritte entscheidend:

  • Weiterführung des Berufs in einem anderen Betrieb (z. B. nach einem Praktikum)

  • Komplette berufliche Neuorientierung durch Informationen über Übergangsmöglichkeiten von Schule in Beruf

3. Rechtliche Aspekte beachten

Die Kündigung eines Ausbildungsverhältnisses ist gesetzlich geregelt:

  • Während der Probezeit: jederzeit ohne Kündigungsfrist möglich.

  • Nach der Probezeit: nur aus wichtigem Grund oder mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen. Alternativ kann ein Aufhebungsvertrag vereinbart werden.

4. Formalitäten klären

  • Arbeitsagentur: Ihr Kind sollte sich arbeitslos melden, auch wenn kein Anspruch auf Leistungen besteht, da dies für die Rentenversicherung wichtig ist.

  • Krankenkasse: Nach dem Ausbildungsende ist eine Rückkehr in die Familienversicherung möglich, wenn keine eigene Versicherung besteht.

  • Familienkasse: Kindergeldansprüche sollten überprüft werden, da sie ab 18 Jahren an Bedingungen geknüpft sind.

Eltern sind in dieser herausfordernden Phase eine wertvolle Stütze. Mit Ihrem Beistand und einer klaren Perspektive kann Ihr Kind trotz Schwierigkeiten oder einem Ausbildungsabbruch seinen Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft finden.

(letzte Aktualisierung am 10.12.24)

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