Übergang Schule - Beruf/Ausbildung
Am Ende der Schullaufbahn stellt sich für jedes Kind die entscheidende Frage: Wie geht es weiter? Ob Ausbildung oder Studium – die Berufswahl ist eine große Herausforderung, da sie die Grundlage für die eigene Identität und eine eigenständige Lebensführung legt. Mit der richtigen Unterstützung können Eltern ihren Kindern helfen, diesen wichtigen Wendepunkt erfolgreich zu meistern.
Der richtige Zeitpunkt für die Berufsplanung
Mittelschule und Realschule: Die Berufswahl sollte spätestens vor dem Schulabschluss getroffen sein, idealerweise schon im vorletzten Schuljahr. Nur so ist ein reibungsloser Übergang von der Schule in den Beruf möglich.
Gymnasium: Auch Abiturienten sollten frühzeitig planen, selbst wenn ein Studium die Entscheidung für einen Beruf hinauszögert.
Den passenden Beruf finden
Falls Ihr Kind noch unsicher ist, welcher Beruf zu ihm passt, können Alltagsbeobachtungen erste Hinweise liefern. Stellen Sie gemeinsam Überlegungen an:
Was macht Ihrem Kind Spaß? (z. B. Arbeit mit Zahlen, EDV, Teamsport)
Welche persönlichen Eigenschaften hat es? (z. B. genau oder kreativ, kommunikativ oder zurückhaltend)
Welche Schulfächer fallen ihm leicht?
Diese Reflexion hilft, Interessen und Stärken besser einzuschätzen und gezielt nach Berufen zu suchen, die zu den Fähigkeiten und Vorlieben Ihres Kindes passen.
Eltern als wichtige Begleiter
Der Übergang von der Schule ins Berufsleben ist eine prägende Phase, in der Kinder besonders von der Unterstützung ihrer Eltern profitieren. Auch wenn Jugendliche in der Pubertät oft widersprüchlich reagieren, bleiben Eltern die wichtigsten Ratgeber – sie kennen ihr Kind am besten und können dessen Stärken und Schwächen realistisch einschätzen.
Wie Sie Ihr Kind unterstützen können:
Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche und hören Sie aufmerksam zu.
Zeigen Sie Interesse und Engagement, ohne zu bevormunden.
Seien Sie ein positives Vorbild in Bezug auf Arbeitseinstellung und den Umgang mit Herausforderungen.
Ihr Kind lernt von Ihnen auch, wie man mit Rückschlägen umgeht und Ziele erreicht. Motivieren Sie es, seine Entscheidungen selbstständig zu treffen, und stehen Sie beratend zur Seite.
Berufsvorbereitung in der Schule
Mittelschulen und Realschulen: Diese Schularten legen großen Wert auf die Berufsvorbereitung. Durch Fächer wie „Arbeit-Wirtschaft-Technik“ werden berufliche Kompetenzen und soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit oder Verantwortungsbewusstsein vermittelt.
Gymnasien: Auch wenn hier das Studium im Fokus steht, bieten Berufs- oder Sozialpraktika Einblicke in die Arbeitswelt.
Praktika oder Ferienjobs sind für alle Schularten ein wertvoller Weg, Berufe praktisch kennenzulernen. Oft ergeben sich aus solchen Erfahrungen auch direkte Kontakte zu Ausbildungsbetrieben.
Unterstützung durch die Agentur für Arbeit
Die Agentur für Arbeit bietet umfassende Hilfen bei der Berufswahl:
Berufsinformationszentrum (BIZ): Hier können Jugendliche mithilfe von Computern, Info-Mappen und Büchern Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten erkunden.
Berufsberatung an Schulen: Berufsberater informieren in den letzten Schuljahren über Ausbildungswege, Studienmöglichkeiten und finanzielle Förderungen. Eltern können diese Angebote bei entsprechenden Elternabenden ebenfalls nutzen.
Individuelle Beratung: Termine in der Agentur für Arbeit ermöglichen eine gezielte Unterstützung bei der Berufswahl und Bewerbungsphase.
Zusätzlich stellt die Agentur Informationsmaterial zu finanziellen Hilfen wie BAföG oder Mobilitätshilfen bereit.
Hilfe durch das Internet
Das Internet bietet zahlreiche Plattformen zur Berufswahl. Ein Beispiel ist das Portal Planet-Beruf der Agentur für Arbeit. Hier können Jugendliche:
Ihre Interessen und Talente erkunden
Berufsbilder vergleichen
Tipps zur Bewerbung erhalten
Die Bewerbungsphase: Den nächsten Schritt gehen
Wenn Ihr Kind einen Berufswunsch hat, beginnt die Suche nach einer Ausbildungsstelle. Dabei können verschiedene Quellen hilfreich sein:
Online-Stellenbörsen mit Filtermöglichkeiten
Regionalzeitungen und Firmenseiten
Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis
Worauf es bei der Bewerbung ankommt:
Eine ordentliche und gut strukturierte Bewerbung ist das Aushängeschild Ihres Kindes. Viele Schulen bieten Workshops oder Unterrichtseinheiten zu diesem Thema an. Zusätzliche Unterstützung finden Sie online, etwa auf dem Portal der Agentur für Arbeit.
Was tun, wenn es mit dem Ausbildungsplatz nicht klappt?
Falls Ihr Kind keinen Ausbildungsplatz findet, gibt es Möglichkeiten, die Zeit sinnvoll zu überbrücken:
Berufsvorbereitende Maßnahmen: Diese helfen, Qualifikationen zu verbessern und neue Perspektiven zu entwickeln.
Freiwilliges soziales Jahr (FSJ): Eine Chance, praktische Erfahrungen zu sammeln und soziale Kompetenzen zu stärken.
Agentur für Arbeit: Dort erhalten Sie Informationen zu weiteren Optionen wie Praktika, Zusatzqualifikationen oder weiterführenden Abschlüssen.
Auch Jugendsozialarbeiter an Schulen können wertvolle Unterstützung bieten, indem sie als Schnittstelle zwischen Familie, Schule und Berufseinstieg fungieren.
Mit Ihrer Unterstützung und einer gut durchdachten Planung kann Ihr Kind den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft gehen – Schritt für Schritt.
(letzte Aktualisierung am 10.12.24)