Gewalt gegen Kinder und Jugendliche erkennen
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat verschiedene Erscheinungsformen. Zu unterscheiden sind dabei insbesondere:
Körperliche Gewalt
Sexuelle Gewalt
Vernachlässigung
Seelische / Psychische Gewalt
Miterleben von Gewalt zwischen Bezugspersonen
Häufig treten auch mehrere Formen gleichzeitig auf. Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung sind Hinweise oder Informationen über Handlungen gegen Kinder und Jugendliche oder über Lebensumstände, die das leibliche, geistige oder seelische Wohl des jungen Menschen gefährden. Unabhängig davon, ob sie durch eine missbräuchliche Ausübung der elterlichen Sorge, durch Vernachlässigung des Kindes / der Jugendlichen, durch unverschuldetes Versagen der Eltern oder durch das Verhalten einer dritten Person entstehen. Unter Kindeswohlgefährdung ist also jede Form von Handeln oder Unterlassen zu verstehen, die zu erheblichen physischen oder psychischen Beeinträchtigungen des Kindes und seiner Entwicklung führt, die das hohe Risiko einer Schädigung besitzt oder die Androhung einer Schädigung enthält.
Ausführlich nachzulesen ist dies unter anderem in der Handreichung Kinderschutz des Landkreises Ostallgäu. Hier werden gleich zu Beginn unter dem Punkt "Begriff Kindeswohlgefährdung" die Begrifflichkeiten erklärt und es wird nochmal einzeln auf die verschiedenen Erscheinungsformen eingegangen. Die Handreichung behandelt außerdem in Kapitel 10 (bei den Vertiefungskapiteln) das Thema "Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung" und zählt dabei verschiedene mögliche Anhaltspunkte zum Erkennen einer Gefährdung auf. Das Kapitel finden Sie hier. Weiterführende Informationen zum Erkennen von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche erhalten Sie zudem im sehr ausführlichen Leitfaden für Ärzte und Ärztinnen. Diesen können Sie sich hier herunterladen. Sollten Sie in einem konkreten Fall den Verdacht einer Kindeswohlgefährdung haben, können die der Handreichung in der Materialiensammlung beigefügten Kindeswohl-Skalen dabei helfen, die Beobachtungen zu konkretisieren, um zu einer genaueren Einschätzung zu gelangen. Die Bögen zur Gefährdungseinschätzung sind nach Altersspannen aufgeteilt, um noch spezifischer auf die unterschiedlichen Einschätzungsfaktoren eingehen zu können. Die KiWo-Skala kann dabei helfen, die Wahrnehmung für gewichtige Anhaltspunkte und Risikofaktoren zu schärfen und Gefährdungen frühzeitig zu erkennen. Wenn Sie sich vorab ausführlich über die Entstehung und Nutzung der Skala informieren möchten, können Sie sich in der Handreichung im Kapitel fünf einlesen.
Auf der Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention finden Sie viele Infos speziell rund um das Thema sexueller Missbrauch von Kindern und wie man Kinder davor schützen kann. Sie können sich dort auch über die Kampagne "Missbrauch verhindern!" informieren, die Erwachsenen zeigt, wie sie Kinder schützen können.
Quellen:
Gewalt gegen Kinder und Jugendliche - Ärzteleitfaden Bayern - Startseite