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LSBT, LSBTI, LSBTIQ, LSBTI*, LSBTIQ*, LSBTIQA*

„LSBTIQ*“ oder ähnliche Zusammensetzungen dienen als Abkürzung für „Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen“. „Lsbtiq*“ steht entsprechend für „lesbisch, schwul, bisexuell, trans-, intergeschlechtlich und queer“. Diese Abkürzungen beschreiben strategische Allianzen zwischen Menschen mit sehr verschiedenen Lebensrealitäten, Bedarfen und Zielen, die jedoch alle von Diskriminierungen betroffen sind, weil sie den herrschenden Vorstellungen über Geschlecht und Begehren nicht entsprechen. In manchen Schreibweisen werden weitere Buchstaben wie zum Beispiel „a“ für asexuell oder ein Sternchen (*) als Platzhalter für weitere Selbstbezeichnungen hinzugefügt.

Sexuelle Orientierung

Lesbisch

Frauen, die sich emotional und/oder sexuell in erster Linie zu Frauen hingezogen fühlen, bezeichnen sich häufig als lesbisch. Damit kann die eigene sexuelle Orientierung, ein Teil der eigenen Identität und/oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Subkultur benannt werden.

Woher kommen die Begriffe lesbisch bzw. Lesben?

Der Begriff geht auf die griechische Insel Lesbos zurück, auf der die antike Dichterin Sappho (6. Jh. v. Chr.) unter anderem Gedichte über die Liebe zwischen Frauen schrieb. „Lesbisch“ oder „Lesbe“ ist heute eine positive Selbst- und neutrale Fremdbezeichnung. Manchmal wird „Lesbe“ jedoch auch noch als Schimpfwort verwendet.

Schwul

Männer, die sich emotional und/oder sexuell in erster Linie zu Männern hingezogen fühlen, bezeichnen sich häufig als schwul. Damit kann die eigene sexuelle Orientierung, ein Teil der eigenen Identität und/oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Subkultur benannt werden. Der Begriff entstand im Laufe des 19. Jahrhunderts; zuvor waren gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht mit einer eigenständigen Identität verknüpft.

Nicht alle Männer, die Sex mit Männern haben, bezeichnen sich als schwul, weshalb in manchen Kontexten auch die Beschreibung „MSM“ („Männer, die Sex mit Männern haben") verwendet wird. Obgleich es umgangssprachlich auch in beleidigender Weise verwendet wurde und immer noch wird, ist „schwul“ heute eine positive Selbst- und neutrale Fremdbezeichnung.

Bisexuell

Bisexuelle Menschen beschreiben ihre sexuelle Orientierung unterschiedlich: Als romantische und/oder sexuelle Anziehung zu Frauen und Männern, als Anziehung zu dem eigenen Geschlecht oder zu generell mehr als einem Geschlecht. Bisexualität kann also eine Anziehung zu Frauen und Männern bedeuten, oder zum Beispiel zu Frauen und nicht-binären Personen, oder zu Menschen ganz unabhängig von ihrem Geschlecht. Begrifflich gibt es Überschneidungen zu Pansexualität.

Viele Menschen haben auch im Laufe ihres Lebens Sex mit Menschen verschiedener Geschlechter oder verlieben sich in sie, ohne sich selbst als bisexuell zu bezeichnen.

Geschlechtsidentität

trans*, transgeschlechtlich

Trans* Menschen identifizieren sich nicht oder nicht nur mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Manche trans* Menschen haben seit ihrer Kindheit das Gefühl, im „falschen“ Körper zu stecken, anderen wird irgendwann bewusst, dass sie sich zum Beispiel weder als Mann noch als Frau fühlen. Manche nehmen einen neuen Vornamen an, andere nutzen nach intensiver Beratung durch Mediziner*innen und Therapeut*innen geschlechtsangleichende Maßnahmen wie Hormone und/oder Operationen.

Welche weiteren Begriffe für trans* gibt es?

Die Selbstbezeichnungen von trans* Menschen sind vielfältig: Als trans* Mann bezeichnen sich zum Beispiel Männer oder männlich identifizierte Personen, die bei ihrer Geburt noch nicht als Junge wahrgenommen wurden. Weitere übliche Begriffe sind „transgeschlechtlich“, „transgender“, „transident“ oder „transsexuell“. „Trans*“ wird häufig als Oberbegriff verwendet, wobei das Sternchen als Platzhalter für die unterschiedlichen Endungen stehen soll.

Transgeschlechtlichkeit ist nicht zu verwechseln mit Intergeschlechtlichkeit.

Intergeschlechtlich, inter*

Intergeschlechtliche (lat. „inter“: zwischen) Menschen haben angeborene körperliche Merkmale, die sich nach medizinischen Normen nicht eindeutig als (nur) männlich oder (nur) weiblich einordnen lassen. Das betrifft zum Beispiel die Geschlechtsorgane, den Chromosomensatz oder die Hormonproduktion. Intergeschlechtlichkeit kann bereits bei der Geburt oder erst später sichtbar werden und zeigt sich auf ganz unterschiedliche Weise.

Intergeschlechtliche Menschen haben unterschiedliche Geschlechtsidentitäten, sie können sich zum Beispiel als weiblich, männlich, nicht-binär und/oder intergeschlechtlich identifizieren. Als Selbstbezeichnungen werden unter anderem „Inter“, „intersexuell“, „Mann“, „Intersex“, „Zwitter“, „Frau“, „Hermaphrodit“ oder „Herm“ verwendet. Das Sternchen in „inter*“ soll dieser Vielfalt Ausdruck verleihen und wird als Oberbegriff verwendet. Ebenso wie selbstgewählte Pronomen sollte auch die individuelle gewählte Selbstbezeichnung respektiert werden. So verwenden zwar einige Menschen für sich den Begriff „intersexuell“, andere empfinden ihn jedoch als unpassend, da er fälschlicherweise nach Sexualität klingt, obwohl es um Geschlecht geht.

Queer

„Queer“ war im Englischen ein starkes Schimpfwort für LSBTIQ*, ähnlich dem deutschen „pervers“, und wird zum Teil weiterhin abwertend verwendet. In den USA wurde der Begriff in politischen Emanzipationsbewegungen jedoch positiv angeeignet und beschreibt eine Verschiebung von identitärer Politik („Wir sind schwul und wollen auch ein Stück vom Kuchen.“) hin zu politischen Allianzen von LSBTIQ* („Wir alle, die ihr uns ,pervers‘ nennt, wehren uns gegen Unterdrückung.“).

Wie der Begriff „queer“ in Deutschland benutzt wird

In Deutschland wird „queer“ oft als Sammelbezeichnung für „lesbisch, bisexuell, schwul, trans*, inter* und mehr“, aber auch als eigenständige Selbstbezeichnung verwendet, die die begrenzenden Kategorien „homo-/heterosexuell“, „männlich/weiblich“, „cis-/transgeschlechtlich“ in Frage stellt. Im akademischen Kontext wurde „queer“ in den 1990er-Jahren aufgegriffen, um gesellschaftliche Normen zu Geschlecht und Begehren zu untersuchen.

Asexuell

Asexuelle Menschen empfinden keine sexuelle Anziehung zu anderen Menschen und/oder sie haben kein Verlangen nach sexueller Interaktion. Das Spektrum der Asexualität umfasst auch Menschen, die kaum oder nur unter bestimmten Umständen sexuelle Anziehung empfinden.

Haben asexuelle Personen trotzdem sexuelle Beziehungen?

Manche asexuellen Personen haben – aus verschiedenen Gründen – Sex mit anderen Menschen (und/oder betreiben Selbstbefriedigung), andere nicht. Manche haben Interesse an romantischen Beziehungen, andere nicht.

Asexualität als Spektrum

Der Begriff „grau-asexuell“ oder „grausexuell“ beschreibt Personen, die in eine Grauzone fallen und beispielsweise nur unter bestimmten Umständen sexuelle Anziehung erfahren. Dazu gehören demisexuelle Menschen, die sich erst sexuell zu einer anderen Person hingezogen fühlen, wenn sie zuvor eine emotionale Bindung zu dieser aufgebaut haben.

Welche romantische Orientierung steckt hinter der Bezeichnung asexuell?

Asexualität ist von der romantischen Orientierung unabhängig. Es gibt asexuelle Menschen aller Geschlechter, die zum Beispiel heteroromantisch, biromantisch, panromantisch oder queer sind.

Menschen, die nicht asexuell sind, werden als allosexuell bezeichnet.

Nicht-binär, non-binary

„Nicht-binär“, „non-binary“ oder auch „genderqueer“ sind Selbstbezeichnungen für eine Geschlechtsidentität, die sich nicht in der Gegenüberstellung von Mann oder Frau beschreiben lässt. Damit kann eine Geschlechtsidentität „zwischen“, „sowohl-als-auch“, „weder-noch“ oder „jenseits von“ männlich und weiblich gemeint sein.

Mehr als männlich oder weiblich – agender und andere Begriffe für nicht-binär

Zugleich wird nicht-binär/non-binary auch als Oberbegriff für diverse andere Geschlechtsidentitäten verwendet, die nicht (nur) weiblich oder (nur) männlich sind (zum Beispiel „neutrois“, „agender“, „genderfluid“). Nicht-binäre Geschlechtsidentitäten ergeben sich in der Regel nicht aus bestimmten Körpermerkmalen, sondern aus dem eigenen Geschlechtsempfinden.

Quelle: www.regenbogenportal.de  vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Disclaimer: Das Glossar erklärt im Regenbogenportal verwendete Begriffe. Die Erläuterungen erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

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