Vom Jungen zum Mann
Etwa im zwölften Lebensjahr setzt beim Jungen die Entwicklung zum Mann ein. Der Testosteronspiegel im Blut steigt an, was zu sprunghaften Wachstumsschüben führt. Vor allem sind hier zuerst die Hände, Füße und Gliedmaßen betroffen. Dies führt oft zu unbeholfenen Bewegungen. im 14. Lebensjahr kommt es zum Stimmbruch - bedingt durch das Längenwachstum des Kehlkopfes. Da neben dem Testosteron auch das weibliche Hormon Östrogen ausgeschüttet wird, können in schmerzhafte Schwellungen im Bereich der Brust auftreten und Akne entstehen.
Hoden und Penis wachsen anfänglich sehr langsam, doch mit vermehrter Testosteronausschüttung um das 14. Lebensjahr nehmen dann die Hoden deutlich an Größe zu. Zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr kommen eine kräftigere Schambehaarung und eine Pigmentierung hinzu. Die Geschlechtsorgane eines Erwachsenen hat der junge Mann erst ab dem 16./17. Lebensjahr.
Die Erektionen des jungen Mannes, die im Laufe der Entwicklung häufiger werden, enden erstmals mit einem Samenerguss. Oftmals geschieht dies im Schlaf. Für die Jungen ist der erste Samenerguss zwar auch ein bedeutsames Ereignis, trotzdem wird es eher tabuisiert. Deshalb ist es auch sehr wichtig, dass der Vater, andere männliche Verwandte oder ältere Freunde mit dem Jungen über seine körperlichen Veränderungen sprechen und auch über Sexualität. Dies sollte in einem geschützten Rahmens stattfinden.
Sie helfen Ihrem Sohn auf dem Weg zum Mann, indem sie sich Zeit für Gespräche nehmen. Hören Sie ihm zu. Versuchen Sie zu verstehen, dass er durch seine Art sich zu kleiden, durch sein Verhalten zeigen möchte, dass sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt und nicht nur ein Abziehbild seiner Eltern ist.
Werten Sie Ihren Sohn nicht ab. Sein Selbstwertgefühl ist in dieser Zeit der Veränderung sehr zerbrechlich. Halten Sie sich mit abfälligen Äußerungen zurück, sein momentanes Aussehen wird sicher nicht so bleiben.
Ihr Sohn braucht jetzt die Bestätigung seiner Freunde und die bekommt er nur, wenn er das Gleiche trägt wie sie. Mit seinem Verhalten will er sich von Ihnen, den Eltern, distanzieren. Diese Loslösung von Ihnen gehört zur Identitätsfindung dazu. Und dennoch benötigt er Ihre Unterstützung und Ihre Zuneigung.